Licht ins Dunkel einer Welt unter dem trockenen, roten Sand des Outbacks bringen
Coober Pedy ist ein echter Geheimtipp und liegt mitten im legendären Outback Australiens. Eine Reise in die südaustralische Bergbau-Siedlung gleicht einer Expedition in eine faszinierende Unterwelt. Denn in Australiens Opal-Hauptstadt findet das Leben unter der staubigen Erde der Wüste im kühlen Untergrund statt. Coober Pedy, das schon fantastische Kulisse für so manchen Film war, ist berühmt für seine ausgedörrte Mondlandschaft, seine faszinierende Geschichte und seinen eigenwilligen Lebensstil. Wer in den Untergrund der Stadt hinabsteigt, kann ein Labyrinth von unterirdischen Häusern, Hotels und sogar Geschäften erkunden, einen friedlichen Morgen in einer unterirdischen Kirche verbringen, selbst Opale aufstöbern oder einen Ausflug zu einem der vielen Naturwunder der Gegend unternehmen.
Die schönsten Erlebnisse in und um Coober Pedy
1. Kanku-Breakways Conservation Park
Die unendliche Weite und die raue, magische Schönheit des Outbacks kann man bei einem Tagesausflug im Kanku-Breakways Conservation Park erleben, der ungefähr 25 Kilometer von Coober Pedy entfernt ist. Hier wirkt die Landschaft fast außerirdisch: Mitten in der Wüste türmen sich Tafelfelsen und Hügel auf, die mit einem unglaublichen Farbenspiel von Rot- und Orangetönen überraschen und Heimat einer einzigartigen Flora und Fauna sind. Da wundert es kaum, dass die faszinierende Gegend auch schon Kulisse in vielen Filmen war, unter anderem in „Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel.“
Man kann die Kanku-Breakways bei einer geführten Tour mit Arid Areas Tours erleben oder sich eine Erlaubnis im Coober Pedy Visitor Center besorgen und diese unwirkliche Landschaft auf eigene Faust erkunden.
2. Anna Creek Painted Hills
Gut versteckt im südaustralischen Outback liegt eines der großartigsten und ältesten Meisterwerke der Natur: Die ebenso gewaltigen wie magischen Anna Creek Painted Hills, auch Painted Desert genannt. Mitten in der flachen Wüste ragen hier bizarre, fast unwirkliche, dunkelorangefarbene Felsen in die Landschaft. Es fällt schwer zu glauben, dass diese aus der roten Erde des Outbacks wachsenden 80 Millionen Jahre alten, wunderschönen Gebilde eigentlich einmal ein Binnenmeer waren.
Die Gegend ist nur über den Luftweg zu erreichen. Eine Tour mit Wrightsair bringt Abenteuerlustige von Coober Pedy, William Creek oder Arkaroola mitten in die fantastische Landschaft, die auch aus der Luft eine Augenweide ist. Nachdem man inmitten der Felsen gelandet ist, kann man die wunderbare Einsamkeit genießen und zwischen den magischen Hügeln herumwandern, die im Spiel der Sonne immer wieder die Farbe zu wechseln scheinen.
3. Umoona Opal Mine and Museum
In diesem unterirdischen Museum und Opal-Mine kann man sich in aller Ruhe in das spannende Leben von Coober Pedy vertiefen. Man erfährt jede Menge über die Geschichte der Besiedelung der Aborigines und der Europäer und kann uralte Fossilien bestaunen, die aus dem ehemaligen Binnenmeer der Gegend stammen. Man sollte allerdings auch das heutige Leben in Coober Pedy unter die Lupe nehmen: Bei einer geführten Tour begegnet man den Menschen in den unterirdischen Häusern, den sogenannten Dugouts, und sieht wie sie hier leben und arbeiten. Führungen durch das Umoona Opal Mine and Museum, das Aborgine Informationszentrum, die Dugouts und die Opal-Mine finden täglich statt. Im dazugehörigen Café kann man zwischendurch eine Pause einlegen und sich im Souvenir-Laden mit Andenken eindecken.
4. Josephine’s Gallery and Kangaroo Orphanage
Wunderbare einheimische Kunst und Baby-Kängurus – kann es eine attraktivere Kombination geben? In Josephine’s Gallery and Kangaroo Orphanage kann man eine beeindruckende Sammlung einzigartiger Aborigine-Kunst und Gegenstände bewundern und dann draußen innige persönliche Begegnungen mit einigen der bezaubernden Einheimischen erleben. Hier erfährt man aus erster Hand, wie sich das Waisenhaus um kranke und verletzte „Joeys“ – so heißen die niedlichen Baby-Kängurus – kümmert und wenn man zwischen 12 und 17.30 Uhr bei der Flaschenfütterung dabei ist, geht einem sprichwörtlich das Herz auf.
5. Old Timers Mine
In der alten Opal-Mine Old Timers Mine macht man eine Zeitreise zurück in das Coober Pedy des Jahres 1916. Zu dieser Zeit begann die Geschichte der weltberühmten Opalstadt und damit auch ihr einzigartiger Lebensstil. Die Mine wurde 1968 wiederentdeckt und man kann sie auf eigene Faust erkunden. Dabei geht man auf Tuchfühlung mit den Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit und entdeckt, warum Coober Pedy der perfekte Ort war, um ein stattliches Vermögen zu machen. Hier gibt es auch ein Museum und ein historisches Dugout zu sehen und man kann sich sogar darin versuchen nach Opalen zu suchen, die Einheimischen sagen dazu übrigens „Noodling“.
6. Crocodile Harry’s Underground Nest
Jeder hat schon einmal von Crocodile Dundee gehört, aber was ist mit Crocodile Harry? Hereinspaziert in die Heimat des legendären Krokodiljägers aus dem Outback! Man tritt ein in eine überbordende Welt voller abwechslungsreicher Kunst, Wände die Graffitis zieren, BHs (ja, BHs!) sowie Schmuckstücke und Utensilien, die Besucher von Crocodile Harrys berüchtigten Partys zurückgelassen haben. Bevor er einer der berühmtesten Einwohner Coober Pedys wurde, jagte Harry im Northern Territory Krokodile und kam schließlich 1975 in die Stadt, um sein Glück mit Opalen zu versuchen. Schnell wurde er hier eine der interessantesten und schillerndsten Figuren. Harrys exzentrisch eingerichtetes Dugout, das sogar im australischen Filmklassiker Mad Max auftauchte, ist heute ein Museum, das an die Outback-Legende erinnert und täglich geöffnet ist.
7. Coober Pedy Opal Fields Golf Course
Im örtlichen Opal Fields Golf Club kann man abschlagen ohne einen einzigen Grashalm in Sichtweite! Hier sind die Grüns rot und die Fairways staubig. Und es ist der erste und einzige Golfclub, dem Spielrechte auf dem ältesten und renommiertesten englischen Golfplatz St. Andrews gewährt wurden – und umgekehrt versteht sich. An einem Freitag kann man hier eine Runde mit den Einheimischen spielen oder sich bei Opalios Jewellers in der Main Street von Coober Pedy eine Spielerlaubnis organisieren. Und man weiß ja nie, aber es könnte sein, dass man beim Golfen einen Opal findet.
Wo man übernachtet
Coober Pedy bietet eine unglaubliche Vielfalt an einzigartigen Übernachtungsmöglichkeiten – von modernen Dugouts über in Hügeln versteckte Hotels bis zu Campsites, die in die rote Erde gegraben sind.
Über Coober Pedy thront das Lookout Cave Underground Motel, von dem aus man einen großartigen Blick über die Minenstadt hat. Es ist mit allem modernen Komfort ausgestattet und die perfekte Basis, um die Stadt zu erkunden. Nur einen Katzensprung entfernt vom Zentrum, erreicht man von hier schnell alle wichtigen Sehenswürdigkeiten, Geschäfte und Cafés. Man kann wählen zwischen Einzelzimmern, die bis zu 50 Meter tief in den Hügel gebaut wurden, Doppelzimmern oder voll ausgestatteten Appartements mit zwei Schlafzimmern. Bevor man sich allerdings zum Schlafen unter die Erde begibt, sollte man aufs Dach steigen – in diesem Fall die Spitze des Hügels – und bei einem Glas Sekt in der Hand den fantastischen Sternenhimmel genießen. Versprochen: es gibt wirklich nichts Vergleichbares zum Himmel über dem Outback bei Nacht.
Wie man hinkommt
Mit Rex Airlines fliegt man in zwei Stunden von Adelaide nach Coober Pedy oder man fährt etwa neun Stunden mit dem Auto ab Adelaide auf dem legendären Explorers Way.
Das Outback erleben
Wer länger in dieser ungewöhnlichen Stadt bleiben möchte, findet noch viele weitere tolle Möglichkeiten noch tiefer in den spannenden Untergrund einzutauchen. Oder man erkundet das abenteuerliche südaustralische Outback und lässt sich von der einzigartigen Landschaft verzaubern.