Eine wunderbare Entdeckungsreise bei der man üppige Weinregionen, einsame Strände, tiefe Kraterseen und magische Höhlen erkunden kann.
Es gibt viele gute Gründe, ganz individuell mit dem Auto zu reisen und es lohnt sich vor allem auf der Strecke von Melbourne nach Adelaide. Es gibt zwei Möglichkeiten: über Land oder entlang der atemberaubenden Küste.
Wenn man frühmorgens losfährt, kann man am Abend schon in einem schönen Stadthotel in Adelaide einchecken und entspannt zum Dinner schlendern.
Oder man nimmt sich mehr Zeit, gönnt sich viele tolle Ausblicke und fährt über die großartige Great Ocean Road an der Küste entlang durch Victoria bis nach Südaustralien. Auf dem 450 Kilometer langen Southern Ocean Drive warten ab hier berühmte Weinregionen wie Coonawarra, hübsche Küstenstädtchen wie Robe oder das wunderbare wilde Kangaroo Island, das auch Zoo ohne Zäune genannt wird.
Übrigens: Den Southern Ocean, den Südlichen Ozean, gibt es offiziell erst seit 2002. Bis dahin hielten Geografen ihn lediglich für einen der südlichsten Ausläufer der pazifischen, indischen und atlantischen Ozeane. Mittlerweile ist er aber als Ozean klassifiziert und der viertgrößte der Welt.
Ganz gleich, ob man mit der ganzen Familie unterwegs ist, abseits der ausgetretenen Pfade die fantastische Natur erleben will oder auf der Suche nach erstklassigem Essen und Wein ist – auf dieser Route findet jeder genau das Richtige.
1. Mount Gambier
Etwa auf der Hälfte der Strecke, im idyllischen Mount Gambier, betritt man südaustralischen Boden. Hier warten so einige Naturwunder auf neugierige Entdecker: Der Blue Lake, der im Sommer strahlend blau leuchtet oder das Umpherston Sinkhole mit seinem üppigen Grün. Für Abenteuerlustige ist das Schnorcheln im kristallklaren Wasser der Jahrtausende alten Piccaninnie Ponds zu empfehlen oder man taucht tiefer ab in die riesige Unterwasserhöhle The Cathedral. In den Seen des Ewens Ponds Conservation Park kann man sogar bis zu 80 Meter in die Tiefe blicken.
Ein weiteres Highlight in der Gegend sind die fantastischen Naracoorte Caves. Sie liegen etwas abseits, etwa eine Stunde ins Landesinnere hinein. Doch der Abstecher lohnt sich: Hier, an einer der bekanntesten Fundstelle für Fossilien, kann man tief in die Erdgeschichte eintauchen, 500.000 Jahre alte Versteinerungen und bizarre Felsformationen erkunden.
Traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten in Mount Gambier sind das elegante The Barn Accomodation, das komfortable Luxe Glamping oder das edle Colhurst House.
2. Robe
Auf dem Weg nach Robe, in Beachport, lohnt der faszinierende Salzwassersee Pool of Siloam einen Besuch. Er ist sieben Mal salziger als das Meer und perfekt für Schwimmer, die sich einfach mal treiben lassen möchten.
Etwas weiter nördlich und nur 90 Minuten von Mount Gambier entfernt liegt das historische Fischerstädtchen Robe, in dem man das ganze Jahr über Urlaub machen kann. Von lässigem Strandleben, opulentem Meeresfrüchte-Genuss und Wein über Wanderungen an der Küste oder Wassersport aller Art bis zu einer Partie Golf auf dem 14-Loch Golfplatz kann man hier viel erleben. Mehr als 80 denkmalgeschützte Häuser sowie hippe Pubs, Cafés, Galerien und Boutiquen laden zum Bummeln ein. Ein absolutes Muss ist der Long Beach. Hier lässt man einfach ein wenig Luft aus den Reifen, fährt mit dem Auto bis auf den Strand und schaut gemütlich der Sonne beim Untergehen zu.
Für Instragam-Fans ist ein Spaziergang zum rot-weiß gestreiften Cape Dombey Obelisk zu empfehlen. Das Wahrzeichen macht sich ganz hervorragend auf Fotos der wunderschönen zerklüfteten Küstenlinie. Ein toller Ort für einen Absacker ist die familiengeführte Robe Town Brewery, deren langsam gebrautes, naturbelassenes Craft Beer perfekt zu einem entspannten Abend am Meer passt.
Toll übernachten kann man bei Discovery Holiday Parks, White House oder Caledonian Inn.
Hier muss man unbedingt hin: Wilson’s in Robe, Charlie’s Surf School, den Robe Golf Club, den Robe Obelisk, den Clifftop Walk vom Main Beach zum Long Beach, das Adventurous Spoon, No.4, die Robe Town Brewery und Karatta Wines.
3. Coonawarra
Ein nur 12 Kilometer langer Streifen tief roter Terra-Rossa-Erde ist das Geheimnis von Coonawarra, das als Australiens führende Region für erstklassige Rotweine geschätzt wird. Vor allem der Cabernet Sauvignon ist weltberühmt. Diese Rebsorte liebt die reichhaltige rote Erde, den Kalkstein, das reine Wasser und die lange, kühle Reifezeit.
Coonawarra ist aber auch darüber hinaus sehr fruchtbar: Hier wachsen Lämmer und Wagyu Rinder auf saftig grünen Weiden heran und das Meer strotzt nur so vor Fisch und Meeresfrüchten. Da wundert es kaum, dass ein gastronomisches Highlight das nächste ablöst. Im The Tasting Room in der Mayura Station zum Beispiel kann man sich das berühmte Wagyu Beef auf der Zunge zergehen lassen. Oder man bummelt über einen der zahlreichen Märkte für lokale Speisen und Produkte. Sie finden an vielen Orten in der Region statt und bieten alles von frischen saisonalen Produkten bis zu hausgemachten Gourmet-Spezialitäten.
Die exzellenten Weine verkostet man am besten in den verschiedenen Weingütern vor Ort wie Hollick Winery and Restaurant, Wynns Coonawarra Estate oder Rymill Coonawarra. Oder man lehnt sich zurück und lässt sich bei einer geführten Tour mit Coonawarra Discovery verwöhnen.
Nach diesem üppigen Genuss übernachtet man übrigens hervorragend im Yalumba “The Menzies” Retreat oder der Honeysuckle Rise Country Accommodation.
4. Goolwa, die Fleurieu Penisula und Victor Harbor
Ein Stückchen weiter im Norden liegt die Fleurieu Peninsula mit ihren spektakulären Surfstränden, traumhaften Tauch-Spots und abgeschiedenen schneeweißen Sandstränden. Wer Lust hat, das Surfen zu lernen, findet in Middleton einen kundigen Lehrer. Und auch trockenen Fußes ist die Region eine Augenweide: Erklimmt man den großartigen Aussichtpunkt The Bluff, kann man meilenweit über den Südlichen Ozean und die Küstenlandschaft blicken und in den Wintermonaten sogar Wale beobachten.
Die sanften grünen Hügel werden von Steilküsten, einsamen Buchten und den Windungen des mächtigen Murray River eingerahmt, der nach seiner weiten Reise durch Australien in Goolwa in den Südlichen Ozean mündet. Hier hat der Flusslauf ein wunderschönes Becken geformt und am Goolwa Beach lässt es sich wunderbar picknicken. Sammler finden hier unzählige Herzmuscheln.
In Victor Harbor lohnt sich eine Fahrt mit der von Pferden gezogenen Straßenbahn hinüber nach Granite Island, wo eine Kolonie Zwergpinguine lebt, die man bei einer geführten Tour erkunden kann. Oder man wagt sich mit The Big Duck Boat Tours hinaus aufs offene Meer und erlebt Delfine ganz aus der Nähe.
Für unvergessliche Genussmomente sorgen ein Besuch im Meeresfüchte-Restaurant Flying Fish Cafe in der Horseshoe Bay oder der Steam Exchange Brewery, wo man feine Biere und hervorragenden Single Malt Whiskey kosten kann.
Empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeiten auf der Fleurieu Peninsula sind das Anchorage Seafront Hotel, der McCracken Country Club, A Seascape Retreat, das Birks River Retreats oder das Links Lady Bay Golf Resort in Normanville.
5. Kangaroo Island
Kangaroo Island liegt zwar nicht auf dem direkten Weg nach Adelaide, aber ein Abstecher dorthin lohnt sich allemal. In Cape Jervis auf der Fleurieu Peninsula setzt man mit der Fähre über in das atemberaubende Naturparadies. Nimmt man das Auto mit, hat man die Möglichkeit, auch hier ganz individuell unterwegs zu sein und die wilde Schönheit der Natur, die vielfältige Tierwelt und herrliche kulinarische Highlights wie fangfrische Austern oder exzellenten Gin zu erleben.
Das muss man hier unbedingt erlebt haben: Einen Besuch bei Kangaroo Island Spirits und dem Oyster Farm Shop. Oder man lernt auf einer geführten Tour mit Kangaroo Island Odysseys die heimische Tierwelt hautnah kennen, staunt über die Felsformation der Remarkable Rocks und genießt den Ausblick und das Essen bei Sunset Food and Wine.
Ein traumhafter Ort zum Übernachten sind die LifeTime Private Retreats.
6. McLaren Vale
Bevor es endgültig weiter geht nach Adelaide, sollten Weinliebhaber und Genussfreunde unbedingt im weltbekannten McLaren Vale einen Zwischenstopp einlegen. Die Auswahl ist bestechend: Hier freuen sich mehr als 70 Weingüter auf neugierige Besucher und probierfreudige Gaumen.
Das klingt paradiesisch? Wer länger bleiben will findet mit dem legendären Epicurean Way eine köstliche mehrtägige Route durch das McLaren Vale. Auch der McLaren Vale Cheese and Wine Trail ist für Feinschmecker sehr empfehlenswert.
Luxuriös Übernachten kann man im The Vineyard McLaren Vale, Coastal Lodge oder dem McLaren Eye.
Das sollte man unbedingt gesehen haben: Der beeindruckenden, fünfstöckigen d’Arenberg Cube, Blessed Cheese, die Coriole Vinyards, Fox Creek Wines, Penny’s Hill, das Weingut Wirra Wirra, Serafino Wines, das fantastische Redpoles Cafe and Restaurant, die Goodieson Brewery, Ekhidna Wines und die McMurtie Mile.
Vom McLaren Vale aus sind es dann übrigens nur noch 45 Minuten bis nach Adelaide.
Sich unterwegs um nichts kümmern müssen?
Kein Problem. Mit See Adelaide & Beyond kann man diese Strecke auch auf einer geführten Tour erleben. So kann man sich einfach zurücklehnen und ganz entspannt den Blick auf die Küste und die Kängurus schweifen lassen.